Es sollte eine Schulaufführung werden. Jede Gruppe musste zu der Veranstaltung ein Märchen nachspielen. Ich bekam die Hauptrolle, der Alice.
Ich war leider relativ spät dran und musste mich noch fertig machen und schminken. Ich suchte in der ganzen Schule nach einem Bad mit Spiegel,damit ich mich schminken konnte. Da die Schule gerade in Renovierung war, waren alle Bäder aber nur halbfertig. Bei einem fehlte das Licht. Dann führten mich zwei kleine Kinder hoch in den ersten Stock zu einer Toilette. Die Räume waren sehr eng, was für die Kinder kein Problem war, da sie selbst ja sehr klein waren. Dazu kam, dass viele Teile des Bodens gefehlt haben und teilweiße mit einer Art "Algennetz" bespannt waren. Ich hatte Angst, dass das Netz reißt. Ich ging zum Spiegel. Das Schminken ging leider überhaupt nicht, da die Kinder auf dem Boden wie auf einem Trampolin gesprungen sind, weshalb bei mir der Boden extrem wackelte. Als ich aus dem Bad endlich wieder raus kam, fand ich ein richtiges Bad. Da war jedoch das Problem, dass meine WImperntusche so cremig geworden ist, dass mein Auge immer viel zu verschmiert war und ich mich öfters abschminken musste. Inzwischen hatte ich auch schon das Alice-Kostüm an, mit einer weißen Perrücke.
Plötzlich hörte ich von unten Stimmen. Es war unsere Theater-Gruppe, die bereits ohne mich anfing. Schnell lief ich nach unten und stellte mich zu den anderen Schauspielern. Ich bemerkte die blonde Alice neben mir. Der Sprecher, der die Geschichte vorlas, war verwirrt. Sie hatten die Zweitbesetzung bereits auf die Bühne geschickt.
Ich improvisierte spontan und erfand meine eigene Alice Geschichte, die ich dem Geschichten-Erzähler zuflüsterte. Dabei sollte es um die Shizophrene Alice gehen, die über ihren Schatten springen muss, der ihr ständig im Weg steht. Die "weiße Alice" war ihr Schatten,die "blonde Alice" die richtige Alice. Während Alice auf der Bühne ihr Leiden erzählt, läuft ihr Schatten mit einem bösen und hinterhältigen Blick auf die Bühne.
Die Geschichte wurde so gedreht, dass alle in Alice eine Bedrohung sehen. Sie wollen ihren Tod. Was sie nicht wissen, ist dass sie Alice mit der Schatten-Alice verwechseln. Später folgt ein Jäger Alice und trifft sie am Herz. Sie fällt zu Boden, während die Schatten-Alice weiter läuft.Verwirrt schaut mich der Geschichten-Erzähler an. Ich flüstere ihm in Form der weißen Alice zu: "Schatten können nicht sterben."
Bei der Schlussszene standen sich Alice und ihr Schatten gegenüber. Voller Hass und Mitleid greift Alice den Hals der weißen Alice, sie hasst ihren Schatten und fürchtet ihn. Im Traum spürte ich den festen Würgegriff als wäre er echt.
Beide Alice fallen zu Boden. Ein tragisches Ende. Denn Alice konnte nicht über ihren Schatten springen, stattdessen tötete sie ihn, der eigentlich ihre gespaltene Persönlichkeit war und somit sie selbst....
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